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Gut zu wissen
Judo ist eine japanische Kampfsportart, bei der Würfe, Haltegriffe, Würge- und Hebeltechniken sowie Fuß- und Kontertechniken im Mittelpunkt stehen – unterschieden in Stand- und Bodentechniken. Auch die Fallschule ist ein wichtiger Bestandteil des Judotrainings, um durch gezielte Körperkontrolle Verletzungen zu vermeiden. Im Judosport kann das eigene Können von Stufe zu Stufe gesteigert und durch Gürtelprüfungen unter Beweis gestellt werden. Unterschiedlich farbige Gürtel zeigen die Graduierung und damit das technische Können der Judoka. Um für Chancengleichheit im Wettkampf zu sorgen, wird außerdem in Alters- und Gewichtsklassen unterteilt. Im Behindertensport wird Judo sowohl für sehbehinderte und blinde Menschen als auch für Menschen mit geistiger Behinderung und für schwerhörige und gehörlose Menschen mit nationalen und internationalen Wettkampfstrukturen angeboten. An den Paralympics können derzeit nur Menschen mit Sehbehinderung teilnehmen. Für Sportler*innen mit geistiger Behinderung gibt es regionale Angebote sowie Landes- und deutsche Meisterschaften, international ist ID-Judo bei den Special Olympics World Games vertreten. Schwerhörige und gehörlose Menschen nehmen national in der Regel an den Veranstaltungen der Judoka ohne Behinderung teil, international gibt es die Deaflympics.
Darüber hinaus kann mit nahezu jeder Form der körperlichen Einschränkung Judo betrieben werden. Grundsätzlich gilt auch hier das klassische Regelwerk, allerdings mit einigen Anpassungen. Der Deutsche Judo-Bund hat hierzu eine spezielle Prüfungsordnung für Menschen mit Behinderung entwickelt, welche die Gürtelprüfung für stehfähige und nicht-stehfähige Judoka unterscheidet. Neben dem sportlichen Aspekt schult Judo auch soziale Kompetenzen wie Selbstbeherrschung, Achtung vor dem Gegner, Respekt und Hilfsbereitschaft.
Mit einfachen Anpassungen, unter anderem mit Blick auf Trainings- und Wettkampfinhalte, finden alle Spaß am Judo. Vor allem für Menschen mit geistiger Behinderung gilt es, die Komplexität der geforderten Aufgaben zu reduzieren. Auch der Umgang mit der eigenen Kraft und Stärke muss gezielt trainiert werden. Deshalb wird im ID-Judo häufig auf Würge- und Hebeltechniken verzichtet, um Verletzungen zu vermeiden. Gerade für die genannte Zielgruppe, aber auch für sehbehinderte und blinde Judoka bieten sich Trainingspartner*innen an, die durch zusätzliche Erklärungen und Bewegungsvorbilder das Erlernen bestimmter Techniken erleichtern.
Für Fragen steht unser Fachwart Karl-Heinz Petschinka gerne zur Verfügung: