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Gut zu wissen
In der Präzisionssportart Kegeln geht es darum, mit einem kontrollierten Schwung eine Kugel ins Rollen zu bringen, um möglichst viele der insgesamt neun Kegel umzuwerfen. Diese sind am anderen Ende einer glatten Bahn in Form einer Raute aufgestellt. Abweichend von dieser Regel gibt es Varianten, bei denen es das Ziel ist, bestimmte Konstellationen von Kegeln, sogenannte Kegelbilder, zu werfen. Gekegelt wird einzeln, paarweise oder in (gemischten) Teams. In Deutschland wird unterteilt in die drei Bahnarten Classic-, Bohle- oder Scherenbahn, die sich sowohl durch ihre Beschaffenheit als auch durch ihre Form leicht voneinander unterscheiden. Die Kugel hat einen Standarddurchmesser von 160 Millimetern und wiegt ungefähr 2,85 Kilogramm. Im Jugendbereich wird mit einer 140 Millimeter großen und 1,9 Kilogramm schweren Kugel gespielt. Außerhalb des Wettkampfsports können je nach Möglichkeiten und Vorlieben auch Kugeln mit anderen Größen und Gewichten verwendet werden.
Im Bereich des Sports von Menschen mit Behinderung finden auf Bohle- und Scherenbahnen Wettkämpfe im nationalen Ligabetrieb bis zu den Deutschen Meisterschaften statt. Auf Classicbahnen gibt es darüber hinaus auch Europameisterschaften für sehbehinderte und blinde Sportler*innen.
Da im Sitzen oder Stehen gekegelt wird, finden mit nur wenigen Anpassungen alle Spaß am Sport. Um die Komplexität gerade für Trainingsanfänger*innen oder Menschen mit einer Gehbehinderung mit Blick auf die Wurfbewegung zu reduzieren, ist es möglich, den Wurf zu jeder Zeit ohne Anlauf auszuführen. Als zusätzliche Unterstützung kann die Kegelschiene, je nach Beeinträchtigung des Rumpfes und der oberen Extremität, zum Einsatz kommen. Eine Möglichkeit gerade für sehbehinderte und blinde Kegler*innen ist es, aus dem Stand zu starten und die Kugel breitbeinig mit einem Unterschwung durch die Beine auf die Bahn zu schicken. Sehbehinderte und blinde Menschen sowie Rollstuhlfahrer*innen benötigen ggf. Unterstützung beim Anreichen der Kugel. Dies geschieht entweder durch sogenannte Kugelzureicher*innen oder die Übungsleiter*innen. Die meisten Bahnen besitzen aufgrund ihrer Bauweise rechts und links des Aufsatzbereiches leichte, für den Laien kaum zu bemerkende Auskerbungen, die sehbehinderte und blinde Menschen bei der taktilen Orientierung und richtigen Positionierung unterstützen können.
Für Fragen steht unsere Fachwartin Irmgard Maas gerne zur Verfügung: