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Gut zu wissen
Goalball ist ein inklusiver Mannschaftsport, der ursprünglich für sehbehinderte und blinde Menschen entwickelt wurde. Zwei Dreier-Teams spielen gegeneinander mit dem Ziel, einen Ball in das gegnerische Tor zu werfen, wobei die abwehrende Mannschaft versucht, dies unter Einsatz des gesamten Körpers, meist auf dem Boden rutschend, zu verhindern. Die Mannschaft mit den meisten Toren am Ende der zweimal zwölfminütigen Spielzeit gewinnt. Um den unterschiedlichen Grad der Sehbehinderung der Sportler*innen auszugleichen und gleiche Bedingungen zu schaffen, müssen alle Teilnehmer*innen während des Spiels lichtundurchlässige Brillen tragen, sogenannte Dunkelbrillen. Die Spieler*innen verlassen sich so in allen Spielaktionen ausschließlich auf ihren Tast- und Hörsinn. Aus diesem Grund ist der 1,25 Kilogramm schwere Ball, der äußerlich einem Basketball ähnelt, mit Glöckchen gefüllt. Der Ball muss so geworfen werden, dass er mindestens zwei Mal aufsetzt, um gut hörbar zu sein. Das Spielfeld hat die gleichen Maße wie ein Volleyballfeld (18 Meter lang und neun Meter breit) und wird in drei verschiedene Zonen unterteilt: die Zone vor dem Tor des jeweiligen Teams sowie eine neutrale Zone mittig. Die beiden 1,30 Meter hohen Tore nehmen dabei die volle Breite des Spielfeldes ein. Zur besseren Orientierung auf dem Feld werden tastbare Linien geklebt. Goalball wird ausschließlich in der Halle gespielt. Während des gesamten Spiels muss absolute Ruhe herrschen, damit der Ball und auch die Aktionen des Gegners hörbar sind.
Beim Goalball können Menschen mit und ohne Sehbehinderung durch den Einsatz von Dunkelbrillen unter gleichen Voraussetzungen am Spiel teilnehmen. Knie- und Ellenbogenschoner sowie gepolsterte Hosen und Westen sind ratsam. Als Ersatz für die Dunkelbrille können anfangs auch Schlafmasken oder abgeklebte Skibrillen zum Einsatz kommen. Sehende und Menschen mit geringer Sehbehinderung benötigen anfangs einige Zeit, um sich an die neuen Bedingungen zu gewöhnen. Sinnvoll ist daher eine schrittweise Heranführung an die neuen Gegebenheiten, mit dem Ziel sich sicher blind zu bewegen. Dafür können Anhaltspunkte wie Wände, Türen, Tore oder Geräusche zur Orientierung im Raum genutzt und sportliche Fähigkeiten durch Übungen mit bspw. nur einem abgeklebten Auge geschult werden. Sehbehinderte und blinde Menschen können von Trainingspaten unterstützt werden, die auch beim Erlernen der richtigen Abwehrhaltung Hilfestellung geben können. Wichtig ist, dass während des Trainingsbetriebs viel kommuniziert und korrigiert wird. Geeignet ist Goalball auch für Menschen mit Bewegungseinschränkung und Amputationen, da es sowohl im Sitzen, Liegen und auch im Stehen gespielt werden kann.
Für Fragen steht unser Fachwart Alexander Knecht gerne zur Verfügung: