

Sebastian Marburger sprintet beim Para Weltcup in Val di Fiemme zu Gold, Anja Wicker (MTV Stuttgart) und Leonie Walter zu Silber. Theo Bold (WSV Isny) aus Rottenburg wurde als bester Deutscher Sechster.
Anja Wicker mit Silber-Triple
Ähnlich knapp wie Kathrin Marchand verpasste Merle Menje (StTV Singen) im Sprint eine Medaille. Im Finale der sitzenden Frauen, in dem Anja Wicker (MTV Stuttgart) hinter Yuxin Zhai (China) zu ihrer dritten Silbermedaille in Val di Fiemme lief, wehrte sich Menje nach Kräften gegen die mehrfache Paralympics-Siegerin und Weltmeisterin Kendall Gretsch (USA), die sich auf den finalen Metern aber an ihr vorbeischob.
Die 20-jährige Deutsche schwankte hinterher zwischen Stolz und Enttäuschung. „Es tut ein bisschen weh, weil es so knapp war und ich genau weiß, wo ich Zeit verloren habe, aber die Freude darüber, dass ich mal wieder in einem Finale stand und Vierte geworden bin, überwiegt“, verriet sie. Darauf hob auch der Bundestrainer Ralf Rombach ab. „Merle hat einen tollen Sprint-Tag gezeigt. Sie war im Flow“, sagte er. Und das galt auch für den darauffolgenden Tag: Über die zehn Kilometer lief Menje in allen Runden konstant gut. In der Endabrechnung sprang beim Sieg von Kendall Gretsch vor der Brasilianerin Aline dos Santos Rocha und Shiyu Wang (China) ein sehr respektabler fünfter Rang für sie heraus.
Gute Erkenntnisse für die Paralympics 2026
Bei den Männern mit Sehbeeinträchtigung machte Theo Bold (WSV Isny, mit seinem Bruder Jakob Bold als Guide) auf sich aufmerksam. Der 18-jährige Abiturient aus dem schwäbischen Rottenburg wurde im Sprint als bester Deutscher Sechster. Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg, mit Guide Robin Wunderle) und Lennart Volkert (PSV München, mit Guide Sven Kolb) kamen auf die Plätze sieben und neun. Über die zehn Kilometer liefen die Brüder Bold auf Rang sieben. An beiden Tagen war der Amerikaner Jake Adicoff nicht zu schlagen. „Theo hat zuletzt nicht viel trainiert. Gemessen daran waren das zwei starke Resultate. Das zeigt sein hohes Potenzial“, sagte Ralf Rombach. Und im Sprint wäre fast noch mehr drin gewesen. Lediglich 1,1 Sekunden fehlten im Halbfinale zum Einzug in den Endlauf. „Jakob und ich hatten uns eine gute Taktik überlegt. Es hat dann zwar nicht ganz gereicht, aber wir haben gezeigt, dass wir nicht weit weg sind von der Spitze“, bilanzierte Theo Bold selbst.
Die Gesamtbilanz des Weltcups fällt somit positiv aus. Die Tage in Val di Fiemme haben Lust gemacht auf das, was im Trentino im kommenden Jahr folgt: die Paralympics. Dass beim Testevent für das Großereignis noch nicht alle Abläufe passten, dass es auch organisatorisch noch die eine oder andere Hausaufgabe gibt, sehen alle Verantwortlichen sportlich. „Dafür machen wir ja diesen Test: Um die richtigen Schlüsse zu ziehen, was man noch ändern kann oder ändern muss“, sagte Marco Maier – und meinte damit sowohl die Veranstalterseite als auch die der Athletinnen und Athleten.
Leonie Walter sieht das genauso: „An den Stellen, an denen wir noch ein wenig Zeit verloren haben, werden wir bis nächstes Jahr arbeiten“, kündigt sie an. Zunächst aber gilt der Fokus etwas anderem: den anstehenden Weltmeisterschaften in Pokljuka und Toblach (Italien) in der Woche darauf.
Foto: newspower.it
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